Freitag, 23. März 2018

Riesige gestrickte Decke

Was habe ich mir da nur eingebrockt???
Angefangen hat es ganz harmlos. 333 Maschen sind ja relativ schnell angeschlagen und dann strickt und strickt und strickt man... nach ein paar Stunden dann die Ernüchterung:
Es geht eeeeewig, bis die Decke wächst!
Aber heute ist Freutag und deshalb freue ich mich, dass ich es tatsächlich geschafft habe und die Decke für meine Tochter fertiggestrickt habe.
Auf diesem Bild sind die Farben am besten getroffen.
Die Decke ist 150cm breit und 195cm hoch, so kann meine Tochter sich für den Rest ihres Lebens darin einkuscheln.
Gestrickt habe ich die Decke aus zwei riesigen Knäueln von 700g "Kurtenbach Twist Sport" mit einer sagenhaften Lauflänge von je 2,1 KILOMETERN, die ich einmal ganz spontan im Supermarkt gekauft habe. Es ist eine erstaunlich gute Qualität und liess sich angenehm verstricken. Von der Petrol-Wolle habe ich 560g verbraucht, von der grünen 500g.
Ich habe mit einer langen Rundstricknadel der Stärke 4,5mm gestrickt, hätte aber gut eine oder zwei Nummer dickere Nadeln verwenden können.
Die Anleitung "Western Hills - The Blanket", die ich auf ravelry gefunden habe, ist ganz einfach und strickt sich fast von selbst, so wie ich es liebe.
Auf diesem Bild habe ich sie auf unserem Ehebett ausgebreitet, so sieht man erst, wie gross sie ist. Es war echt schwierig, sie als Ganzes zu fotografieren.

Verlinkt bei Freutag und Gestricktes&Gehäkeltes

Donnerstag, 22. März 2018

Marseille - mit Buchvorstellung

Endlich wieder einmal mache ich mit bei RUMS!
Am liebsten würde ich ja jede Woche dabei sein, aber so viele Kleidungsstücke brauche ich ja im Leben nicht. Eigentlich wartet schon seit ein paar Wochen meine neue Jeans darauf, hier gezeigt zu werden, aber ich habe immer noch keine guten Fotos.
Und dann plötzlich hatte ich ein ganz dringendes Projekt, dass ich heute genäht habe und euch unbedingt ganz schnell zeigen muss: Mein neues Shirt "Marseille" aus den niegelnagelneuen Buch "Alles Jersey: Plus-Size-Shirts" von Stefanie Brugger.
Marseille tönt für mich nach Spaziergang am Strand, Meeresbrise, Baguette und Oliven, Sonne und Wind - Ferien. Dazu passt mein Shirt aus Sommersweat wie ich finde perfekt.
"Schuld" daran, dass ich euch heute diese Bilder zeige, ist Kathrin von naadisnaa. Sie hat vor einiger Zeit ein paar Shirts aus dem Buch "Alles Jersey: Shirts & Tops" von Stefanie Brugger auf ihrem Blog gezeigt. Die Modelle haben mir so gut gefallen, dass ich mir das Buch auch gleich kaufen wollte. Nach Rückfrage bei Kathrin musste ich enttäuscht feststellen, dass die Modelle nur bis Grösse 44 gehen, ich aber leider mehr brauche.
Und dann plötzlich schreibt mir Kathrin, dass Stefanie Probenäherinnen für ein neues geheimes Projekt sucht, und zwar genau eine wie mich. Flugs habe ich mich beworben und letzten Herbst fleissig genäht und probiert. Das hat unglaublich Spass gemacht und es war interessant zu sehen, wie ein Schnitt entsteht und daraus dann verschiedene Modelle und schliesslich ein ganzes Buch wird.
Laaaaange musste ich dann warten und endlich, diesen Dienstag, konnte ich das frisch gedruckte Buch "Alles Jersey: Plus-Size-Shirts" in den Händen halten.
Und ich bin echt begeistert!!! Das Buch ist wunderbar gestaltet, hat vielfältige Anregungen und Modell-Beispiele. Alles ist möglich und jetzt bin ich wohl im Shirt-Fieber... das Stofflager wartet darauf, geplündert zu werden *juhui*.
Um euch einen kleinen Einblick zu geben, wie die Modelle an "ganz normalen" Frauen mit Schwangerschaftsröllchen und "erweitertem Speckdrum" aussehen, habe ich das Shirt "Marseille", das auch auf dem Cover des Buches abgebildet ist, in Grösse 50 genäht und mich von meinem Mann fotografieren lassen. Das es fast derselbe Stoff ist, ist purer Zufall.
Es war grauslich kalt und hat geschneit, weshalb ich so ein rotes Gesicht habe und die Fotos etwas dunkel geworden sind.
Den Stoff habe ich im Herbst auf dem Stoffmarkt in Freiburg gekauft, es ist ein wunderbarer Sommersweat, nicht zu dick und nicht zu dünn. Genau richtig für kühle Frühlingstage oder laue Sommerabende.
Den Halsausschnitt habe ich mit einem Rest Jersey von einem T-Shrit, das ich für meinen Mann genäht habe (und euch unbedingt noch zeigen muss) versäubert, ganz ordentlich mit einem Beleg. Ich habe mir das immer so schwierig vorgestellt, aber mit der Erklärung aus dem Buch war es ganz einfach und ruckzuck umgesetzt. Das Ergebnis gefällt mir sehr gut.
Im Buch steht, man können den hinteren Saum auch ein wenig verlängern. Ich habe ihn um 2cm länger gemacht als den vorderen Saum. Die Schlitze zu nähen war ganz leicht (ebenfalls dank der kurzen aber genauen Anleitung).
Für die 3/4-Ärmel habe ich wohl zu kurze Arme... für meinen Geschmack könnten sie sicher fünf Zentimeter kürzer sein. Irgendwie sieht es im Moment mehr nach zu kurz geratenen Langärmeln aus.

Die Länge ist aber sehr bequem und genau richtig zum Gebärden, da die Hände schön frei sind.
Ich freue mich darüber, dass es mir gelungen ist, dass die Streifen an den Seitennähten schön aufeinandertreffen! Davor hatte ich so grosse Angst, dass ich mich seit drei Jahren davor drücke, Streifenstoffe zu vernähen, obwohl ich ein absoluter Streifenfan bin. Aber wenn man beim Zuschneiden etwas aufpasst, geht es ganz gut.
Das Shirt sitzt super und in meinem Gebärdensprachkurs heute Abend habe ich viele Komplimente erhalten :-)
Noch einmal kurz zum Buch "Alles Jersey: Plus-Size-Shirts": Ich kann es allen Nähbegeisterten empfehlen, die schon lange einmal etwas für sich selber nähen wollten, sich aber nicht getraut haben. Im Buch hat es ganz viele Anregungen, Tips und Tricks, gute bebilderte Anleitungen.... und vor allem: das lästige Zusammenkleben von Schnittmustern entfällt, da es zwei grosse Schnittmusterbögen dabei sind. Am Anfang mögen die vielen Linien verwirrend erscheinen, aber auch da wird im Buch Abhilfe geschaffen und schnell fällt die Orientierung leicht.
Was ich besonders faszinierend finde ist, dass alle Modelle im Buch auf einem einzigen Schnitt basieren. Durch verschiedene Halsausschnitte und Saumlängen und -Formen entstehen so unzählige neue Möglichkeiten, die die Kreativität so richtig beflügeln und Mut machen, Neues auszuprobieren (für mich ist das auf jeden Fall noch ein Shirt mit Knopfleiste und eines mit V-Ausschnitt).

Bei Stefanie Brugger von Fabelwald könnt ihr noch mehr ausführlicher über das Buch lesen (und bis heute Abend, 24:00 an der Verlosung von zwei Büchern teilnehmen) und bald weitere Modelle der Frauen aus der Probenährunde anschauen - und wenn ihr euch achtet, findet ihr die anderen Beiträge zum Buch auch beim heutigen RUMS.

Dieses Post enthält unbezahlte Werbung. Das Buch "Alles Jersey: Plus-Size-Shirts" habe ich als Dankeschön fürs Mitmachen beim Probenähen erhalten. Ich stelle es euch hier freiwillig vor, weil ich es wirklich gelungen finde und sehr empfehlen kann. Ich erhalte keine "Provision", falls jemand ein Buch kauft.

Verlinkt bei RUMS

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Dienstag, 13. März 2018

Taschen, Taschen, Taschen

Eigentlich nähe ich nicht gerne Taschen. Um Taschen zu nähen, braucht man meisten einen Haufen an "Spezialzutaten" wie Reissverschlüsse, verstärkende Einlagen, D-Ringe, Knöpfe und und und. Aber diese Tasche, die ist super. Ohne Schnickschnack, ohne Reissverschlüsse und Einlagen. Einfach Stoff und losnähen. Und eine tolle Tasche entsteht.
Ich habe gleich sechs Stück genäht. Die ersten beiden haben allerdings mein Zuhause verlassen, bevor ich sie fotografieren konnte (wie so oft).
Nummer 1 habe ich als "Test-Tasche" wirklich nur aus ganz gewöhnlichem dünnen Baumwollstoff genäht. Genau nach Foto-Anleitung. Ganz simpel und recht schnell genäht. Die Taschen hatte das perfekte Format, also musste ich einfach noch weitere nähen.
Nummer 2 war ein Geburtstags-Geschenk für meine Schwägerin. Bei der habe ich neue Materialien getestet. Für den Boden habe ich "Taschenstoff" verwendet. Ein etwas dickeres Polyester-Gewebe, dass gerade genug Stand hat für Taschen und das ich sicherlich wieder einmal vernähen werde. Für das Futter habe ich Polyester-Baumwolle-Mischgewebe verwendet, dass nicht einläuft und sich super vernähen liess. Aussen habe ich etwas ganz besonderes verwendet: echten afrikanischen Stoff, den mir meine Schwägerin aus Guinea mitgebracht hat. Diesen habe ich dann für sie als "Heimweh-Tasche" vernäht. (Vielleicht macht meine Schwägerin mir noch ein Foto von der Tasche, dann trage ich das dann hier nach.)
Für Nummer 3 bis 6 habe ich Stoffabbau betrieben, worauf ich sehr stolz bin 😇 Sie wurden ebenfalls, kaum dass ich sie fertig genäht hatte, verschenkt letzte Woche. Aber diesmal habe ich doch noch schnell schnell ein paar Fotos geschossen.
Das Futter dieser Tasche ist ein Reststück vom Stoff meiner allerersten selbstgenähten Kingergartentasche für meinen Ältesten (unglaublich, dass das schon zehn Jahre her ist). Es ist "Rucksackstoff", relativ festes aber dünnes Polyestergewebe, das die Tasche recht standfest macht.
Die Träger habe ich nicht genäht, sondern ich habe schmales Gurtband verwendet, dass sich auch noch im "Fundus" befand.
Der Boden ist aus dem Reststoff, den ich für Tasche Nummer 2 als Boden gekauft hatte.

Tasche Nummer 4 und 5 sind sehr ähnlich. Das Futter ist rote Baumwolle, ein Rest von Kostümen, die ich für meine Kinder vor zwei Jahren fürs Sommerlager genäht hatte. Der Boden ist Wachstuch-Rest vom gelb-blauen Möbelgeschäft. Die Träger sind wie bei Tasche 4 aus Gurtband.

Tasche 6 ist mit blauer Baumwolle gefüttert, keine Ahnung, woher der Stoff kommt, die sammeln sich irgendwie einfach bei mir an... geht es euch auch so?
Der Boden ist das letzte Stück Taschengewebe. Aus dem 30cm breiten Stück konnte ich also drei Taschenböden schneiden und es blieb kein Rest mehr.
Diese vier Taschen habe ich in insgesamt ca. 6 Stunden zugeschnitten und genäht.
Das Zuschneiden der Jeans-Stücke war recht aufwändig, vor allem, da ich die Gesässtaschen verwenden wollte. Ich habe viele rechteckige Stücke zugeschnitten und dann zusammengenäht und wieder zugeschnitten, damit am Ende die Grösse stimmt und die Gesässtaschen einigermassen in der Mitte sind.

Jetzt fehlt nur noch eine solche Tasche für mich, weil ich die Grösse wirklich super finde!

verlinkt bei Creadienstag, Taschen&Täschchen und zum ersten Mal bei OldJeansNewBag